Neue Zusammenarbeit und neues Wissen
Zukunftskonferenz der IG Metall Schwabach

Bei der Zukunftskonferenz der IG Metall in der Kulturfabrik ging es um eine Bestandsaufnahme zu Transformationsthemen „nach Corona“ und um neue Formen der Zusammenarbeit

17. Januar 202217. 1. 2022


Am 30. Juni trafen sich Vierzig IG Metallerinnen und Metaller aus Unternehmen der Region, um gemeinsam darüber zu diskutieren, wie sich die Arbeitswelt in letzter Zeit verändert hat und welche neuen Herausforderungen sich darauf für die Gewerkschafts- und Betriebsratsarbeit ergeben. Eingeladen hatte die IG Metall Geschäftsstelle Schwabach. „Wir sind unglaublich froh, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid!“, freute sich der langjährige Erste Bevollmächtigte Franz Spieß bei der Begrüßung. Die ersten Ideen für die Konferenz gab es bereits im Januar 2020, im Sommer folgte eine Klausur des Ortsvorstands und dann erzwang die Corona-Lage immer wieder Verschiebungen. Nun war es endlich möglich, sich wieder in Präsenz zu treffen, mit Tests, Abstand und Masken zwar, aber immerhin! Zu Beginn gab es einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Jörg Kopecz, Professor für Unternehmensführung und digitales Transformationsmanagement und Mitbegründer des Instituts für Transformationsmanagement (iTM), der aus Bonn per Video zugeschaltet war. Seine Kernbotschaft: „Digitalisierung kann viel, beschleunigt uns und lässt sich nicht aufhalten. Sie polarisiert, verändert die Arbeitswelt und stellt etablierte Rollen in Frage“.

Direkt im Anschluss ging es in Arbeitsgruppen. Im Fünfzehn-Minuten-Takt wanderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kleingruppen zu verschiedenen Themenstationen und erarbeiteten sich eine aktuelle Bestandsaufnahme zu folgenden Fragestellungen: Chancen und Risiken der Digitalisierung im eigenen Betrieb, E-Mobilität, neue Formen der Zusammenarbeit, sich wandelnde Ansprüche und nicht zuletzt das eigene Selbstverständnis als Interessevertreter. 

Gruppenarbeit

Gruppenarbeit bei der Zukunftskonferenz

Neue Wege

Neue Wege hatte es bereits bei der Einladung gegeben: Es waren nicht nur Funktionäre angesprochen worden, sondern es war auch per Instagram und Facebook-Video eingeladen worden: Jeder durfte sich anmelden und mitdiskutieren. Während der Konferenz gab es Meinungsabfragen in Echtzeit via Mobiltelefon und einem Online-Umfragetool. Und auch bei der Berichterstattung wird es modern werden: Ein eigenes Kurzvideo zur Konferenz wird in den nächsten Tagen viral gehen. Moderiert wurde die Konferenz von den Mitgliedern der Geschäftsstelle Schwabach sowie dem iTM. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam das Konzept, das im Vorfeld von beiden Organisationen im Team erarbeitet worden war, gut an: „Kurzweilig und spannend“ war zu hören und: „Es war großartig, dass wir nicht zum Zuhören da waren, sondern dass es um uns, unsere Meinung und unsere Themen ging. Wir konnten selbst aktiv sein.“

Viel Arbeit

Allen wurde im Laufe des Tages klar: „Uns steht viel Arbeit bevor. Wir können nur kompetent mitgestalten, wenn wir uns neue Kompetenzen aneignen und uns regelmäßig austauschen, sowohl in den einzelnen Unternehmen als auch über Unternehmensgrenzen hinweg.“ - „Es ist nicht schlimm, dass wir noch nicht alles wissen“, fasste Jens Lindemann von der IG Metall Schwabach bei der abschließenden Interview-Runde seine Eindrücke zusammen, „aber wir sehen jetzt viel klarer, was wir brauchen – und wo wir uns Support holen können.“ Und Michael Schiele, der ehrenamtliche zweite Bevollmächtigte der IG Metall, verabschiede die Teilnehmenden mit den Worten: „Was mir Mut macht, das seid ihr – mit euren Fragen, euren Ansprüchen und eurem Engagement!“ Am Ende verließen alle Anwesenden nach einer abwechslungsreichen Konferenz die Kulturfabrik mit jeder Menge Fragen und Ideen, aber auch voller Zuversicht – und im Gefühl der Freude, sich endlich einmal wieder live gesehen und ausgetauscht zu haben. 

 

 

Rückblick der Zukunftskonferenz
neu auf igmetall.de
In der Flugzeughalle bei Airbus in Hamburg entsteht eine neue Passagiermaschine.
Tarifvertrag bei AirbusAirbus: Beschäftigungssicherung und Flexibilisierung

Leiharbeit und Befristungen werden begrenzt, für Azubis gilt eine Übernahmegarantie und Mitglieder in Leiharbeit erhalten früher Equal Pay – das haben IG Metall und Airbus für die kommenden sechs Jahre tariflich neu geregelt.

Junger Mann mit Fahne während der Metall-Tarifrunde 2016 in Hamburg
Tag der Arbeit 2024Heraus zum 1. Mai

„Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ – unter diesem Motto ruft der DGB in diesem Jahr zum 1. Mai auf. Am Tag der Arbeit gehen wir auch in diesem Jahr wieder auf die Straße. In ganz Deutschland wird es zahlreiche Aktionen und Kundgebungen geben.

Textilarbeiterin, die Stoffrollen im Lager lagert
Tarifrunde Textilindustrie OstTextil-Beschäftigte fordern 8,5 Prozent mehr Geld

Für 8000 Beschäftigte der Textilindustrie Ost startet jetzt die Tarifrunde. Es geht um mehr Geld und einen fairen Ausgleich für die Preissteigerungen.

Junge Frau arbeitet mit Laptop auf dem Fußboden
Ratgeber Steuererklärung 2023Das gibt es vom Fiskus zurück

Für die Steuererklärung zum Jahr 2023 gibt es einige Änderungen wie den Altersentlastungs­betrag und die Erhöhung der Homeofficepauschale. Wer jetzt an der Steuererklärung für sitzt, sollte die dafür geltenden Steuervorteile kennen.

Mit dem Transformationsatlas ist es der IG Metall gelungen, den digitalen Wandel sichtbar zu machen
QualifizierungWeiterbildung im Betrieb: So funktioniert die neue Förderung

Job sichern, Chancen eröffnen: Seit April gibt es zwei neue Fördermöglichkeiten für die Weiterbildung im Betrieb. Wie das in der Praxis funktioniert – und für wen es in Frage kommt.

.
Schrott und Recycling160 Tage Rekordstreik der „Schrotter“ bei SRW

160 Tage: Es ist der längste Streik in der Geschichte der IG Metall. Der Arbeitgeber – hinter dem der chinesische Chiho-Konzern steckt – muss die Blockade aufgeben, fordern die Beschäftigten der Recyclingfirma SRW in Espenhain/Sachsen. Sie haben ihrem Arbeitgeber nun einen Tarifvertrag zugestellt.

Holz und KunststoffMehr Geld beim Spanplattenbauer Pfleiderer

Die bundesweiten Warnstreiks beim Spanplattenbauer Pfleiderer haben gewirkt: 1000 Euro Inflationsausgleich jetzt, weitere 1000 Euro im August. Sowie dauerhaft 5 Prozent mehr Geld ab Dezember, weitere 4 Prozent mehr ab November 2025. Die Ausbildungsvergütungen steigen auf bis zu 1450 Euro im Monat.

Warnstreik beim Offshore-Windparkbetreiber Ørsted in Norddeich.
Offshore-Windkraft: Tarifrunde ØrstedØrsted: Erster Tarifvertrag für Offshore-Windkraft

Einigung bei Ørsted, kurz vor der Urabstimmung: Die IG Metall setzt den ersten Tarifvertrag bei einem Offshore-Windparkbetreiber durch. Die Entgelte steigen bis 2029 um 14 Prozent. Künftig gibt es Weihnachtsgeld, höhere Zulagen und Boni. Die Arbeitszeit sinkt von 40 auf 38,5 Stunden in der Woche.

Warnstreik während der Tarifrunde Holz und Kunststoff 2024 im Betrieb Sauerländer Spanplatte.
Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024Holz und Kunststoff: mehr Geld - auch in Berlin und Brandenburg

2300 Euro Inflationsausgleichsprämie in diesem Jahr, sowie 6 Prozent mehr Geld ab Januar 2025 und weitere 3,9 Prozent ab September 2025. DIe IG Metall hat nun auch einen Tarifabschluss in der Holz- und Kunststoffindustrie in Berlin und Brandenburg erzielt.

Metall-Arbeiter beim Schleifen
Tarifrunde Metallhandwerk 2024Höhere Entgelte für Metallhandwerker im Saarland

Tarifabschluss im Metallhandwerk Saarland: Ab 1. Dezember 2024 erhöhen sich die Entgelte der Beschäftigten, ab 1. September steigen bereits die Ausbildungsvergütungen. Außerdem erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie.

1000 Leihbeschäftigte demonstrieren für Inflationsausgleichsprämie in München
MItglieder haben es besserGroßes Plus: Erfolge in der Leiharbeit 2012-2024

Mit der IG Metall gibt’s mehr Geld. Besonders deutlich ist das in der Leiharbeit. Erfolgreiche Tarifbewegungen sorgen seit Jahren für kräftige Entgeltsteigerungen, Branchenzuschläge und sogar für eine Extrazahlung für unsere Mitglieder.

Metallerinnen beim Warnstreik in Gevelsberg
Meilenstein der Wirtschaftsgeschichte75 Jahre Tarifvertragsgesetz: Warum wir ihm so viel verdanken

Die Grundregeln für Tarifverhandlungen sind älter als das Grundgesetz – und haben sich vielfach bewährt. Doch die sinkende Tarifbindung zeigt: An einigen Stellen muss die Politik jetzt handeln.